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AOK Hessen

UnternehmenssitzBad Homburg
BrancheGesundheitswesen/Versicherung
Mitarbeiter3.600
UnterzeichnerFritz Müller
Vorstandsvorsitzender

Es ist an der Zeit, dass sich auch die Arbeitgeber gemeinsam mit den Beschäftigten noch stärker um das Thema Pflege kümmern und die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege stärken. Hiervon profitieren die Beschäftigten und das Unternehmen. Dieses Investment ist ökonomisch klug, menschlich, familienfreundlich und vernünftig.

Detlef Lamm Vorsitzender des Vorstandes der AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen

Praxisbeispiele

Führung, Information und Kommunikation, Service für Pflegende

Praxisbeispiel Information und Kommunikation

Damit sich nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit akutem
Pflegebedarf von der Thematik angesprochen fühlen und um präventiv die
Auseinandersetzung zu fördern, bietet die AOK Hessen ihren Beschäftigten
unter dem Titel „Gerüstet für den Ernstfall“ eine personalisierte
Notfallmappe an. Sie enthält unter anderem wichtige Telefonnummern und
persönliche Daten, wie Vollmachten und Verfügungen.

Vorsorgedaten zu Versicherungen und Finanzen können hinterlegt
werden. Formulare und Vordrucke sind ebenfalls bei gefügt. Die
Notfallmappe kann bei der Personalabteilung angefordert werden und wird
namentlich ausgestellt. Bereits die erste Kommunikation des Angebots
löste eine hohe Nachfrage aus.

Die Notfallmappe trug in Folge dazu bei, dass die internen
Serviceleistungen für pflegende Beschäftigte der AOK Hessen
unternehmensweit einen hohen Bekanntheitsgrad erzielten und die
Aufmerksamkeit für das Thema stieg. Es wurde erreicht, dass Beschäftigte
mit Pflegeaufgaben sich leichter tun, ihre Situation anzusprechen, dass
die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als gleichrangig mit
Kinderbetreuungsaufgaben gesehen wird.

 

Praxisbeispiel Führung

Damit neue Führungskräfte von Anfang an umfassend über die
vielfältigen Serviceleistungen der AOK Hessen rund um die Vereinbarkeit
von Beruf und Pflege informiert sind, die betriebswirtschaftliche
Relevanz des Themas erkennen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
optimal unterstützen können, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
fester Bestandteil der verpflichtenden Schulungsmaßnahmen für neue
Führungskräfte.

Thematisch wurden die Inhalte in das eintägige Modul „Diversity
Management“ integriert. Hierzu gehören die unterstützenden Angebote
seitens des Unternehmens, aber auch die betriebswirtschaftlichen Aspekte
mangelnder Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Prognosen bezogen auf die Altersstruktur im Unternehmen zeigen, dass
aufgrund des demographischen Wandels immer häufiger jüngere
Führungskräfte erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen werden.
Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig auf diesen Aspekt der
Führungsaufgabe vorzubereiten.

Aufgrund der positiven Erfahrungen bei der Führungskräftequalifi
zierung wird die beschriebene Maßnahme nun ebenfalls bei den
Bachelor-Studierenden der AOK Hessen umgesetzt, aus denen sich
Führungskräfte und Spezialisten überwiegend rekrutieren.

 

Praxisbeispiel Service für Pflegende

Aufgrund der Beschäftigtenstruktur hat die AOK Hessen früh erkannt,
dass die Pflegeverpflichtungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zunehmen. Deshalb hat das Unternehmen die bereits vorhandenen
Unterstützungsmöglichkeiten, wie flexible Arbeitszeitmodelle, reduzierte
Vollzeit für Führungskräfte, das Arbeiten an flexiblen Arbeitsorten
oder die Inanspruchnahme der gesetzlichen Regelungen, durch konkrete
Serviceleistungen ergänzt.

Diese werden durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Personalabteilung angeboten. Der Service „Beruf und Pflege“ bietet
Informationen, individuelle Beratung und Entscheidungshilfe für
Beschäftigte. Bei Bedarf kann über einen Kooperationspartner ambulante
Hilfe oder ein Pflegeplatz vermittelt werden. So stellte eine
Mitarbeiterin, die ihre alleinlebende demente Mutter betreute, nach
mehreren Beratungsgesprächen für sich fest, dass sie die Versorgung und
Pflege auch aus gesundheitlichen Gründen nicht dauerhaft selbst leisten
kann. Mehrere Heimvorschläge wurden unterbreitet.

Es gelang, die Mutter zum Umzug zu motivieren und diesen positiv zu
gestalten. Die Mitarbeiterin erfuhr eine deutliche Entlastung, die
eigene Gesundheit verbesserte sich. Mit Hilfe der Servicestelle konnte
eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung zur Vereinbarkeit von Beruf
und Pflege gefunden werden. Beschäftigten, die Angehörige zu Hause
pflegen, wird an mehreren Standorten gemeinsam mit anderen Arbeitgebern
ein Kompetenztraining angeboten.

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