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9.9.2016

100. Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege überreicht – Insgesamt kommen 38 Unternehmen hinzu

Am 6. September 2016 fand die vierte Beitrittswelle der hessischen Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege im Haus der Wirtschaft in Frankfurt am Main statt. Bei der feierlichen Charta-Übergabe bedankte sich der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner bei allen, die den Herausforderungen des Themas „Beruf und Pflege” aktiv begegnen. „In Hessen sind wir früh angetreten, die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu verbessern. Das Interesse an dem Thema ist riesig. Gemeinsam mit der AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen, der berufundfamilie Service GmbH und dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. sind wir in 2013 mit 11 Erstunterzeichnern gestartet und sind heute bereits bei 134 Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung für einen wichtigen Bereich übernehmen und diese Lebensleistung zu unterstützen, das entspricht einer prozentualen Steigerung von über 1.100 Prozent“, betonte Minister Grüttner. „Dabei war uns von vornhinein wichtig, alle relevanten Sozialpartner aus Wirtschaft und Gesundheitswesen zu beteiligen. Das zahlt sich heute aus, wenn wir das als Modellversuch gestartete Projekt der Pflege-Guide-Qualifizierung in ein Regelangebot überführen und in die Hände der AOK legen können. Das heißt für mich Nachhaltigkeit“, so Minister Grüttner weiter.

Über drei Viertel der pflegebedürftigen Menschen in Hessen werden Zuhause nahezu ausschließlich von Familienangehörigen gepflegt. Für die pflegenden Angehörigen, die zugleich berufstätig sind, bedeutet dies eine enorme Doppelbelastung, die bei einer durchschnittlichen Pflegedauer von ca. sieben Jahren die Betroffenen oft an die Grenzen bringt. Darüber hinaus kann diese Doppelbelastung zu Krankheit und Fehlzeiten im Betrieb oder auch zu langen Arbeitsunterbrechungen führen. Daher haben präventiven Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine große Bedeutung. „Mit der Unterzeichnung der bundesweit einzigartigen Charta zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf signalisieren Sie die Bereitschaft pflegende Mitarbeiter zu unterstützen und zu entlasten und legen damit ein Fundament für eine Organisations- und Unternehmenskultur, die den pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Ihnen als Arbeitgebern gleichermaßen zu Gute kommt“, betonte Grüttner.

Gemeinsam mit der hessischen Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, der AOK Hessen, der berufundpflege Service GmbH und des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft e.V. haben in 2013 erstmals elf hessische Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen die Charta unterzeichnet. Mittlerweile sind es 134 Unternehmen, deren gemeinsames Ziel ist es, für das Thema Pflege zu sensibilisieren und tragfähige Lösungen zu konzipieren, die pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Arbeitgebern gleichermaßen gerecht werden. Damit nehmen hessische Unternehmen eine Vorreiterrolle ein. Die hessische Initiative im Zusammenschluss zwischen Politik und Wirtschaft mit ihrer Charta zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist deutschlandweit einmalig und findet bundesweite Aufmerksamkeit. Die AOK Hessen hat die Schulung betrieblicher Pflege-Guides seit 2016 übernommen; die hessische Initiative unterstützt Charta-Unterzeichner mit Fachveranstaltungen, Kompetenztrainings, der Netzwerkveranstaltungen sowie dem Webportal berufundpflege.hessen.de .